Dienstag, 3. September 2013

Neue Mitmach-Reihe "Unverhoffte Momente"

Es hat mir sehr viel Freude bereitet, eure Lieblingsauszeiten zu sammeln und hier auf dem Blog zu veröffentlichen (hier, hier, hier, hier und hier). Ich mag das Gefühl, darüber mehr im Austausch zu stehen und von euren Selbstfürsorgeideen lernen zu können.
Deswegen möchte ich gerne einen neuen Aufruf starten und euch bitten, mir eure "unverhofften Momente" zu schicken.

Immer, wenn ich sehr im Stress bin und mich gerade nicht so gut um mich selbst kümmern kann, merke ich, dass Selbstfürsorge nicht immer etwas ist, was ich planen kann. Manchmal sind es eher die kleinen unverhofften Momente, die mich wieder aus nem Loch herausziehen:
... wenn ich über rassistische Kackscheiße ein Statement schreibe und mal wieder an der Welt verzweifle, und dann das Statement von wem anders aufgegriffen und weiter diskutiert wird
... wenn eine andere Person merkt, dass ich erschöpft bin und mich fragt, ob ich gemeinsam Pause machen möchte
... wenn plötzlich ein Kind am Nebentisch im Restaurant coole gesellschaftskritische Sachen sagt

Unverhoffte Momente können Momente des Empowerments sein. Sie können dir zeigen, dass du nicht alleine bist - mit deinen Gedanken, Interventionen oder Haltungen. Sie können die kleinen Wendungen in Situationen sein, die das Ganze dann doch noch erträglich machen.

Ich fände es sehr toll, von euren unverhofften Momenten zu hören und was sie bewirkt haben.
Schreibt nen Kommentar oder schickt mir euren Text per Mail.

1 Kommentar:

  1. Mein unverhofter Moment war bei einer Konferenz diesen Jahres, die sich mit dem Thema Edition, Archiv und Digitalisierung beschäftigt hat. Bei dieser Konferenz sind viele spannende Fragen aufgetaucht, jedoch musste eine feministische Position, die sich v.a. mit der Frage der Archivierung und Speicherung kritisch auseinandersetzt, erst erkämpft werden, war sie doch von den Veranstaltenden, die sich selbst als feministisch verstehen, nicht explizit eingeplant worden. Mich hat diese Information dann doch recht frustriert und ich habe mir gedacht, da muss noch viel Arbeit passieren.
    In einer Pause war ich dann draußen eine rauchen und eine Kindergartengruppe und ihre Betreuenden gingen vorbei. Eines der Kinder hat dabei gefragt "Und wenn ein Bub einen Rock tragen will, dann macht das auch nichts, gell?" und die Betreuende: "Nein, auch Buben dürfen Röcken tragen."
    Das sind dann so Momente bei denen ich mir denke "Und sie bewegt sich doch..."

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